Weisswurst

Nic Stubbenhagen

Weißwurst
Hocker mit Tisch
2011

Eichenholz, PP-Gewebe, Sand
100 x 44 x 38cm  und  49 x 44 x 58 cm
Prototyp



Nic Stubbenhagens Hocker \"Weißwurst\" ist zweifelsfrei kein rückhaltloses Bekenntnis zur klassischen Stuhlgestalt. Gleichwohl formulieren sich in diesem Entwurf Fragen, die für das Sitzen und damit für den Entwurf von Sitzmöbeln relevant sind. Zum Beispiel die, ob es nicht Sinn macht, den Körper auch nach vorne und nicht ausschließlich nach hinten zu stützen. Zumindest für den Ruhe
suchenden Körper wäre das schon deshalb eine erhebliche Erleichterung, da allein durch die vor- und rückseitige Abstützung der Körper ganz anders gehalten wird, als auf einem nur an einer Seite gesicherten Stuhlgestell. Aber auch für das tätige Sitzen, für im Sitzen und unmittelbar vor dem Körper durchzuführende Arbeiten bietet ein solcher Vorbau unübersehbare Vorteile, wird der so Arbeitende doch spürbar von jeglicher Form der körperlichen Selbstkontrolle befreit. Und das ist das eigentlich Paradoxe an diesem Modell: Obwohl es sehr nach Einengung aussieht, gewährt es für bestimmte mit dem Sitzen korresponierende Aktivitäten einen erheblichen Gewinn an Freiheit.